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Tipps, um den Schreibfluss anzukurbeln

Von Alina Shara Mangels

Manchmal muss man dringend einen Text schreiben. So wie ich jetzt gerade. Doch wie kommt man eigentlich in diesen magischen Schreibflow, in dem einem die Buchstaben und Sätze einfach so aufs Papier purzeln? Während ich meine Bachelorarbeit schrieb, war ich oft an dem Punkt, an dem ich unbedingt schreiben wollte und musste, aber nicht wusste, wie und was. Ich setzte mich also an meinen Schreibtisch, öffnete meinen Laptop und starrte auf den blinkenden Cursor auf dem noch leeren Blatt. Während die Minuten vergingen, stieg der innere Druck und es kamen mir Zweifel, ob ich jemals etwas Vernünftiges zu Papier bringen könnte. Was dann wiederum den Druck und meine Frustration verstärkte. Eine Abwärtsspirale, von der ich dachte, sie niemals überwinden zu können. Da fiel mir ein Buch in die Hände, was ich mir einmal für genau dieses mir wohlbekannte Problem gekauft hatte. Darin war nicht nur genau meine Situation beschrieben, sondern es enthielt auch hilfreiche Tipps, was man in diesen Momenten tun kann.

 

Wie also fängt man einen Text an? Wie kommt man ins Schreiben? Ein Tipp aus meinem schlauen Buch war, Freewriting oder Morgenseiten zu praktizieren. Freewriting bedeutet, sich einem Thema oder einer Frage zu widmen und 15 Minuten ohne Unterbrechung drauf los zu schreiben. Selbst wenn du nur „mir fällt nichts ein“ schreibst, irgendwann fällt dir doch etwas ein. Das Wichtigste ist, zu schreiben und nicht aufzuhören, auch wenn es schwerfällt. Morgenseiten sind eine Art Freewriting am Anfang des Tages. Also schrieb ich morgens als allererstes, noch bevor ich den Laptop aufbaute, einfach 15-20 Minuten drauf los. Alles was mir durch den Kopf ging, ohne Rücksicht auf Relevanz oder korrekte Schreibweise. 20 Minuten schreiben. Anfangs noch sehr mühsam, wurde es irgendwann eine Challenge für mich, zu sehen, wie viele Seiten ich in dieser Zeit zu Papier bringen könnte.

 

Entgegen der Behauptung vieler Expert:innen, man könne nur am Schreibtisch so richtig ins konzentrierte Arbeiten kommen, stellte ich für mich fest, dass mir das alleinige Hocken vorm PC oft einfach nicht dabei half, viel zu schreiben. Also suchte ich mir für diese Tage andere Orte zum Arbeiten. Orte, die mich inspirierten oder die einfach eine konzentrierte Lern- und Arbeitsausstrahlung hatten. Ich landete in verschiedenen Cafés, in denen viele Leute, denen es vielleicht ging wie mir, mit einer Tasse Kaffee und einem Snack hinter ihren Laptops und Büchern saßen. Ich fand einen Platz in der Uni, der gerade nur so vor Arbeitsatmosphäre sprühte. Und auch zuhause fand ich alternative Orte zum Schreiben, z. B. in der Küche. Immer wenn ich nun das Gefühl hatte, nicht weiterzukommen, oder dass es einfach nicht „flutschte“, wechselte ich, manchmal auch mehrmals am Tag, meinen Standort.

 

Ein weiterer Gamechanger war, dass ich wieder mit der Hand schrieb. (Auch der erste Entwurf für diesen Text entstand übrigens handschriftlich.) Irgendwie neigt man sehr stark dazu, das Schreiben zu ernst zu nehmen, wenn man etwas sauber am PC schreibt. Natürlich ist 20 min mit der Hand zu schreiben erstmal ungewohnt und anstrengend, hilft aber ungemein, da man sein Geschriebenes eher als eine Art schnelle Skizze sieht und noch nicht so hart mit sich selber ins Gericht geht. Erstaunlicherweise ist oft viel Brauchbares in so einem schnell dahin gekritzelten Text. Wenn man sich so Schritt für Schritt ans Schreiben gewöhnt, dann geht es bald mit ersten Textentwürfen schneller und besser.

 

Zusammenfassend kann man also festhalten: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und es bedarf ein wenig Übung, um seine eigenen Ansprüche zunächst einmal zur Seite zu stellen. Dafür eignet sich das Handschreiben. Die Schriftstellerin Margaret Atwood sagt dazu: „If I waited for perfection, I would never write.“ Und wenn es einmal nicht voran geht, kann vielleicht ein Ortswechsel helfen. Das Wichtigste ist aber, immer weiterzuschreiben!

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