Warum ich seit 15 Jahren bei klartxt bin
Klar, für den Unwissenden versprüht Agenturarbeit immer noch einen gewissen Glamour. „Was mit Medien“ zu machen, gilt als cool. Dass das oft nicht ganz der Realität entspricht, wird auf den zweiten Blick schnell klar. Als Dienstleister muss man maximal serviceorientiert sein. Belastbar und stressresistent gegen die vorbeiziehenden näher rückenden Deadlines. (Deadlines haben übrigens ein Eigenleben. Sie springen munter hin und her, meistens nach vorne.) Man muss circa drölfzig Projekte parallel im Blick haben und Dinge möglich machen, die eigentlich unmöglich sind.
Warum tue ich mir das schon so lange an, könnte man fragen.
Weil ich genau diesen Abwechslungsreichtum liebe. Schätzungsweise hatte ich bei klartxt um die 3.300 Arbeitstage. Und keiner war wie der andere. Ich kann in die unterschiedlichsten Branchen eintauchen und bin inzwischen Expertin für Wohnungsbau, Papier, Flugzeugturbinen, Kekse und Kosmetik. Wer kann das schon von sich behaupten?
Hinzu kommt ein weiterer wesentlicher Faktor: Team, Team, Team! Bei uns kann sich jeder auf den anderen verlassen und alle ziehen an einem Strang. Wir haben einen schmutzigen Humor lachen miteinander und haben ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Das fängt an, indem man dem anderen einen Kaffee mit an den Platz bringt, geht über gemeinsame Mittagspausen und Teamevents bis hin zu echten Freundschaften. Das schließt übrigens auch die Chefs mit ein. So fühlt sich Arbeit (oft) gar nicht wie Arbeit an, sondern wie Zeit mit Freund:innen. Und das ist auch der Grund, warum Überstunden kein großes Thema sind. Zum einen kommt das bei uns verhältnismäßig selten vor. Und zum anderen ist es eben nicht so schlimm, wenn alle motiviert sind, man eine Pizza bestellt, die Ärmel hochkrempelt und es gemeinsam rockt.
Eine große Voraussetzung gibt es für all das jedoch: Man muss sich darauf einlassen.
Wenn einem die strikte Trennung von Beruf und Privatleben wichtig ist, man am liebsten um Punkt 16 Uhr Feierabend machen will und auf viel Geld und zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten Wert legt, dann sollte man diesen Job nicht wählen. Agenturleben heißt, richtig Power zu machen, sich mit dem Spirit zu identifizieren und mit flachen Hierarchien umgehen zu können. Es macht nicht reich, aber glücklich. Was einem das wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Einige Menschen sind dafür geschaffen und andere nicht.
Bei mir ist die Lage wohl eindeutig.